2024

Pfarrkirche Maria Lourdes, Dussnang

Im Dialog mit der sinnlichen Üppigkeit des Interieurs

Der vom Architekten August Hardegger zwischen 1888 und 1892 erstellte neugotische Bau war die erste Betonkirche der Schweiz. Sie überrascht mit einer reichen Ornamentik und heiteren Farbigkeit. Unsere neue Innenraumgestaltung weiss sich in diesem Spiel zu behaupten, bringt jedoch eine moderne Sachlichkeit hinein und schafft zudem mehr Platz. Das liturgische Mobiliar verbindet das Blau des Chorhimmels, die Grautöne des Terrazzo-Bodens und die filigranen Elemente der Netzgewölbe. Um jegliche Schwere zu vermeiden, wurden die Seitenflächen von Altar und Ambo nach innen gekehrt, was den Tragstrukturen eine überraschende geometrische Form verleiht. Sämtliche Holzoberflächen wurden von Hand gestrichen - eine kleine Reverenz vor dem kunsthandwerklichen Charakter der Malereien.

Im Eingangsbereich unter der Empore haben wir drei Bankreihen entfernt und dadurch einen offenen Raum mit ruhiger Ausstrahlung geschaffen. Er enthält, neben dem ursprünglichen Taufstein und einer Pieta, zwei Präsentiermöbel; das eine ist den Täuflingen, das andere den Verstorbenen gewidmet. Diese in Dunkelgrün gehaltenen Elemente verbergen zudem die Lüftung. Farblich zurückhaltend sind auch die neuen Sedilien mit ihrem Grau und dem abgestimmten Polster.  

Auftraggeber: Pfarreikirche Maria Lourdes, Dussnang
Architekten: Büchel Neubig Architekten, Weinfelden
Holzarbeiten: Schreinerei Kloster Fischingen, Fischingen
Metallarbeiten: Tobias Lenggenhager AG, Lömmenschwil
Polsterarbeiten: Polster Factory, Amriswil
Liturgische Textilien: Paramentenwerkstatt Heimgartner AG, Wil
Fotografie: Frédéric Dedelley, Zürich